Projektphilosophie

Mit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes in den 1990er Jahren ist der weitere Netzausbau und damit auch die Modernisierung der Datennetze – zuvor Aufgabe des Staates –  bundesweit in die Hände von privaten Telekommunikationsanbietern gegeben worden. Der dadurch geschaffene Wettbewerb hat viele Fortschritte bewirkt. So wurden die Netze immer leistungsfähiger und hochwertige Telekommunikationsdienste im Laufe der Zeit deutlich erschwinglicher.

Doch der Preisdruck im Markt hat eine Kehrseite: Der Ausbau von modernen Datennetzen findet in einem freien Markt nur dort statt, wo er sich wirtschaftlich rechnet. Gerade in dünn besiedelten Bereichen übersteigen die Kosten eines Ausbaus oft die aus dem Netzbetrieb zu erwartenden Einnahmen. Für betroffene Gebiete – meist im ländlichen Raum – bleibt das nicht ohne Folgen: Ihnen bleibt ein Zugang zu modernen Datennetzen verwehrt.

Um diese „Digitale Kluft“ zu überwinden und gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, engagiert sich die öffentliche Hand seit Jahren und unterstützt den Breitbandausbau – wo nötig, auch mit finanziellen Zuschüssen. 2014 bekräftige die Bundesregierung in ihrer Digitalen Agenda ein bereits bestehendes Ziel. Bis Ende 2018 sollen bundesweit flächendeckend sogenannte NGA-Netze („Next Generation Access“) verfügbar sein, die Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s ermöglichen.

Ziel des Projektes „NGA-Netzausbau Saar“ ist die Umsetzung dieses Ziels im gesamten Saarland. Im Rahmen des landesweiten Projektes werden zielgenau überall dort moderne NGA-Datennetze aufgebaut, wo dies mittelfristig nicht aus eigenem Antrieb durch den Markt erfolgen wird. Das Projekt ist dabei nicht auf bestimmte Siedlungsstrukturen oder Bedarfsträger beschränkt. Es umfasst unterversorgte Bereiche im ländlichen Raum ebenso wie in der Stadt und stellt allen denkbaren Nachfragern – seien es Privathaushalte, Gewerbebetriebe, oder Institutionen wie Schulen – einen modernen Netzzugang bereit.

Der Ausbau im Projekt und der Eigenausbau der Telekommunikationsunternehmen werden sich gegenseitig ergänzen. Zusammen stellen beide Komponenten eine saarlandweit nahezu flächendeckende Grundversorgung mit mindestens 50 Mbit/s bis zum Jahr 2018 sicher – ein erstes und wichtiges Etappenziel auf dem Weg in die Gigabitgesellschaft.

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