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Flächendeckender NGA-Breitbandausbau im Saarland: Deutsche Telekom, inexio und VSE NET erhalten Zuschlag

Netzbetreiber investieren 50 Millionen Euro in Breitbandinfrastruktur

18.05.2017 |

Abbildung: Die Karte zeigt das Ausbaugebiet und seine Aufteilung auf die drei Netzbetreiber Deutsche Telekom (magenta), inexio (grün) und VSE NET (orange). Illustration: eGo-Saar / Staatskanzlei

Heute wurde der saarlandweit flächendeckende NGA-Breitbandausbau mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s besiegelt. Den Zuschlag erhielten die drei Netzbetreiber Deutsche Telekom, inexio und VSE NET. In der Staatskanzlei unterzeichneten die Anbieter und der Zweckverband eGo-Saar die dafür erforderlichen Ausbauverträge, die eine Modernisierung der Datennetze in allen Bereichen des Landes ohne konkrete Versorgungsperspektive umfassen. Der Ausbau erfolgt zuschussfrei und wird pünktlich zum Jahresende 2018 abgeschlossen sein. Von der Maßnahme profitieren landesweit rund 75 000 Haushalte und Gewerbebetriebe in mehr als 200 Ortsteilen.

Der Ausbau schneller Datennetze ist kein Selbstläufer. Im liberalisierten Telekommunikationsmarkt investieren die Netzbetreiber aus eigenem Antrieb nur dort in den Breitbandausbau, wo dies für sie wirtschaftlich attraktiv ist. Obwohl das Saarland im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut versorgt ist, gibt es mit Blick auf hohe NGA-Bandbreiten („Next Generation Access“) noch Versorgungslücken – in ländlichen, aber auch in städtisch geprägten Regionen.

Das Projekt „NGA-Netzausbau Saar“ soll diese digitale Kluft schließen. Im September 2016 startete deshalb der kommunale Zweckverband eGo-Saar in enger Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei ein aufwändiges Auswahl- und Verhandlungsverfahren, um Netzbetreiber zu finden, die den Ausbau in allen Bereichen des Landes ohne konkrete Versorgungsperspektive vorantreiben können.

„Wir freuen uns sehr, dass uns alle saarländischen Kommunen, Landkreise sowie die Landes­regierung ihr Vertrauen geschenkt und den eGo-Saar mit der Durchführung des Projektes beauftragt haben. Dieser Schulterschluss und eine derart enge Zusammenarbeit aller Akteure im Land sind bundesweit einmalig. Dass dieser Ansatz nun zügig zu einer Versorgung aller Kommunen mit 50 Mbit/s führen wird, macht uns sehr stolz und ist ein großer Erfolg“, sagt Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Verbandsvorsitzende des eGo-Saar.

Nach intensiven Verhandlungen, die eine hohe Qualität des Ausbaus sicherstellen sollten, steht nun das Ergebnis des Auswahlverfahrens fest. Die drei Netzbetreiber Deutsche Telekom, inexio und VSE NET konnten sich im Wettbewerb durchsetzen und wurden heute vom eGo-Saar mit dem Netzausbau beauftragt. Jeder Netzbetreiber wird rund ein Drittel der 50 000 Gebäude im Projekt­gebiet mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgen.

In die dazu notwendigen Infrastrukturen werden die Betreiber rund 50 Millionen Euro investieren – aus eigenen Mitteln, denn Zuschüsse benötigen sie für den Ausbau nicht. „Der großflächige Zuschnitt der Teilgebiete hat es uns ermöglicht, wirtschaftlich interessante Bereiche mit weniger attraktiven Gebieten zu kombinieren. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach schnellen Anschlüssen mittlerweile recht hoch. Unter dem Strich stand am Ende eine schwarze Null“, sagt Michael Leidinger, Geschäftsführer der VSE NET. Der starke Wettbewerb im Saarland – landesweit sind mehrere große, aber auch regionale Netzbetreiber aktiv – hatte eine Kalkulation mit spitzem Bleistift zusätzlich begünstigt. Denn nur der jeweils wirtschaftlichste Anbieter konnte sich im Auswahlverfahren durchsetzen.

Nachdem der eGo-Saar heute die Ausbauverträge mit den Anbietern geschlossen hat, wird der eigentliche Ausbau im Projektbereich jetzt zügig anlaufen und bis zum 31. Dezember 2018 abgeschlossen sein. „Wir freuen uns, dass der Zweckverband eGo-Saar der Deutschen Telekom AG das Vertrauen schenkt. Die Realisierung des Projekts wird zeigen, dass sich der Eigenausbau der Telekom und der geförderte Ausbau optimal ergänzen. Ein schöner Erfolg für alle – Bürger, das Saarland, Kommunen und Telekom“, sagt Dr. Vesta von Bossel, Vorstandsbeauftragte der Deutschen Telekom für den Breitbandausbau.

Alle im Rahmen des Projektes geschaffenen Leerrohr- und Glasfaserinfrastrukturen werden dabei stets so ausgelegt, dass sie für künftige Netzausbauschritte weiter genutzt werden können. In diese nachhaltigen Infrastrukturen fließen fast 90 Prozent der für den NGA-Netzausbau notwendigen Investitionen. „Auf den heute geschaffenen Infrastrukturen können die nächsten Schritte bis hin zum Glasfaservollausbau nahtlos aufsetzen. Damit ist im Saarland ein bedeutender Meilenstein erreicht worden, der bereits die Weichen für den Gigabitausbau stellt. Diese Ausbaustufe haben wir bereits fest im Blick“, sagt Thorsten Klein, persönlich haftender Gesellschafter von inexio.

„Mit dem heutigen Tag ist der flächendeckende NGA-Ausbau des Landes, den wir von langer Hand geplant und gemeinsam vorangetrieben haben, in trockenen Tüchern. Das ist nicht nur eine erfreuliche Nachricht für die Bevölkerung in noch unterversorgten Regionen, sondern sichert auch nachhaltig die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Saarland“, so der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Jürgen Lennartz. Schon heute ist das Saarland zu rund 77% mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgt, weitere 7% werden innerhalb der nächsten zwei Jahre durch den Markt eigeninitiativ ausgebaut. Im Projekt „NGA-Netzausbau Saar“ werden nun die übrigen 16% mit hohen Bandbreiten versorgt. Diese Komponenten ergänzen sich gegenseitig und stellen gemeinsam den flächendeckenden NGA-Ausbau des Landes sicher.

Auf dieser Grundlage will Staatsekretär Lennartz nun die nächsten Schritte angehen: „Mit einer landesweiten Mindestversorgung auf NGA-Niveau haben wir ein erstes wichtiges Ausbauziel erreicht. Angesichts der stetig steigenden Anforderungen an die Netze wird dies jedoch nur ein Zwischenziel sein. Wir werden nun aufbauend auf den NGA-Netzen zügig die Voraussetzungen für einen Ausbau mit Gigabitgeschwindigkeit schaffen. Darauf haben wir uns für die laufende Legislaturperiode bereits in der Koalition verständigt.“

> Link zum Projektsteckbrief


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